Murphy alias Cruz, Teil 1
Dieses Jahr war bis jetzt kein gutes Katzen Jahr. Hier ist Layla im Mai zu sehen, ich wusste das sie Kitten hat nur wusste ich nicht wo sie ihr Nest hatte.
Es vergingen noch Tage, Layla hat sich eine im Sommer gut befahrene Straße ausgesucht die sie immer überqueren musste nur um zur Futterstelle zu gelangen. Am 5. Juni beschloss ich Layla zu fangen und zügig zur Kastration zu bringen, sie wurde kastriert und gegen innere und äußere Parasiten behandelt. Layla hatte es sehr nötig, sie war voller Parasiten und auch Haarlinge hatte sie. Unter normalen Umständen lass ich die Mädels 1-2 Nächte noch bei mir um sicher zu gehen das sie alles gut überstanden haben und lasse sie dann erst wieder nach diesen Tagen im vertrauten Revier frei. Bei Layla entschied ich aber anders, innerhalb 24 Stunden brachte ich sie zum Einfangort zurück.
Mein Hintergedanke war das Layla uns zu ihrem Nest führt um das ich auch ihre Kitten etwas später, wenn diese alt genug sind kastrieren lassen kann. Aber leider verschwand Layla irgendwann im Unterholz und eine Verfolgung war nicht mehr möglich.
Zwei Tage vergingen und als ich von der Futterstelle kam wo ich Layla fing sah ich über der Straße oberhalb eines stark bewachsenen Hanges Kinder auf einem Grundstück und sie schauten und zeigten immer und immer wieder in ein benachbartes Grundstück. Ich ging dem nach und fragte die Kinder und sie bejahten das sie dort eine Mama Katze und deren Kitten sahen. Ich ging schnell zum Auto zurück und holte eine Transportbox. Als ich zurückkam und mich durchs Unterholz kämpfte sah ich Layla und drei Kitten. Nach meiner Rechnung waren die Kitten 7-8 Wochen alt nur das was ich sah waren der Größe nach ca. 4 Wochen alte Kitten. Ein graues lief weg geradezu in die dicht bewachsene Hecke. Ein weiteres graues und ein schwarzes sahsen nur da, sie konnten nichts sehen ihre Äugelein waren komplett verklebt.
Ich nahm eins rechts und eins links in meinen Händen und in diesem Moment ging Layla auf mich zu und fauchte und kratzte mich am Bein. Was sollte ich tun? Einfach wegschauen? Nein das konnte ich nicht. Wenn ich sie bei Ihrer Mutter lasse schaffen sie es nicht oder werden gar blind wenn ihre Augen nicht behandelt werden.
Ich ging mit beiden Kitten zum Auto wo ich sie mir erneut anschaute und ich beschloss sie sofort zum Tierarzt zu bringen. Es war bereits nach 19:00 und ich rief meinen Tierarzt an und sagte das ich noch kommen würde.
Mein Tierarzt wollte mir das Alter gar nicht so recht glauben. Bei beiden wurden die Augen gesäubert und es hatte den Anschein das das schwarze als die Augen sauber waren das erste Mal etwas sehen konnte.
Wir fuhren heim nur es musste eine Lösung her. Beide hatten eine Bindehautentzündung, ansteckbar auf andere Katzen. Die Gefahr war mir zu groß, ich hatte Angst das sich meine Katzen damit anstecken. Ich baute einen Käfig im Schlafzimmer auf und stellte alles hinein was die Zwerge brauchten, so hatten sie ein kleines Hotel. Sie machten auf mich einen schlappen Eindruck. Essen wollten sie alleine nichts, also suchte ich Aufzuchtsmilch und die Flaschen hervor. Zwangsernähren, das graue hatte es relativ schnell heraus gefunden was da aus der Flasche kommt. Das schwarze war noch viel kleiner, bei ihm viel es mir schon schwerer, es wollte einfach nichts annehmen.
Alle zwei Stunden bekamen sie nun ihr Essen. Das schwarze muss Essen dachte ich mir, Du stirbt mir sonst. Das Rotlicht wurde sehr gut abgenommen, ich sah es ihnen an wie gut es ihnen tat. Wurde es zu warm krochen sie in eine andere Ecke des Käfigs. Von Tag zu Tag wurde es besser und am zweiten Tag klappte es auch mit dem schwarzen Würmchen und es trank gierig aus der Flasche. Ich besorgte mir auch eine Augencreme, Creme ist besser als Tropfen und ich sah auch das es mit jeden Tag besser wurde.
Beide blieben bis zur Genesung und wurden ca 3 Wochen später von lieben Menschen adoptiert.
Layla selbst noch ein Kitten brachte 3 Babys auf die Welt und war komplett überfordert mit dieser Situation. Alle drei waren sehr unterernährt, nun dachte ich das sie mit nur einem besser zurechtkommt und auch selbst wieder Kraft und Energie schöpfen kann. Das dritte lief weg also konnte dies auch noch sehen aber um sicher zu gehen baute ich dort am folgenden Tag eine Kamera auf. Auch brachte ich dort täglich Futter hin. Leider sah ich das Kitten auf der Kamera nur ein einziges Mal und ich dachte nach einer Woche das Layla ihr letztes Kitten woanders hingebracht hatte und so baute ich die Kamera wieder ab. Mit der Hoffnung das alles gut geht.
Am 28. Juli nachts um 23:30 kam die schockierende Nachricht das Layla über fahren wurde als sie ihrem Kitten etwas zum Essen bringen wollte. Am darauffolgenden Tag sprach ich dann mit den lieben Menschen die mich darüber informierte hatten und sie sagten das sie dieses Kitten doch gerne adoptieren möchten nach England. Sicher ist alles möglich nur musste ich mich erst kundig machen wie und was alles bei einer Ausreise nach England zu beachten ist. Der Brexit wird es in diesem Jahr auch nicht einfacher machen. Ab sofort richtete ich an diesem Hang oben wieder eine provisorische Futterstelle ein für Cruz, den so wurde der Knirps getauft. Ich musste verhindern das er nach unten kommt vor Hunger und versucht die Straße zu überqueren. Also ging ich morgens und abends zu ihm, sprach mit ihm obwohl ich ihn nicht sah und brachte ihm sein Futter. Eine Woche später war sogar der Hauseigentümer dort mit dem wir auch sprachen, den ich ging immer auf ein fremdes Grundstück um Cruz zu füttern. Sie waren sehr Verständnisvoll und sagten es wäre alles kein Problem und ich sollte tun was zu tun ist.
So vergingen wieder ein paar Wochen. Ich wartet darauf das die Temperatur besser wurden und es nicht mehr so heiß ist.
Anfang September war es dann soweit. Cruz futterte seit 2 Tagen in der Falle als wenn es ganz normal ist. Morgen werde ich es versuchen ihn einzufangen.
Es war an einem Montag, Cruz wartet immer auf mich, wenn ich ihn nicht sehe rufe ich nach ihm und meistens bekomme ich auch eine Antwort. Nun war so weit, ich stellte etwas Essen in die Falle, drapierte noch Fisch dazu und machte die Falle scharf. Ich rief noch einmal nach Cruz und ging wieder Richtung Auto um schon einen Teil der provisorischen Futterstelle zum Wagen zurück zubringen. Als ich nach einigen Minutenzurück kam hörte ich das Geräusch, die Falltür hatte sich geschlossen, ich ging zu ihm deckte die Falle richtig ab und trug den kleinen Engel zum Wagen. Innerhalb weniger Minuten waren wir bereits zu Haus. Alles war vorbereitet, in einem der Apartments waren Freunde und sie luden Cruz für eine Nacht bei sich zu verbringen. Die Käfige waren vorbereitet und da es Abend war musste Cruz in zwei großen Käfigen die Nacht verbringen. Am kommenden Morgen hatte er seinen Termin zur Kastration. Wir liesen ihn allein, zu Mitternacht nahm ich noch sein restliche Essen aus seinem Käfig. Am nächsten Morgen musste Cruz natürlich wieder in die Transportbox, nur wie? Allein wollte er nicht auch nach vielen versuchen kam er nicht aus seiner Höhle. meine Freundin hielt die Transportbox fest und ich hob die Höhle mit samt Cruz heraus und schüttelte ihn sprichwörtlich in seine Box hinein. Alles sehr ruhig und Stressfreie. nun ging es los die Fahrt zum Tierarzt. Als wir vor der Praxis ankamen hob ich das Tuch hoch und schaute zu Cruz.
Cruz sahs vorn an den Stäben ganz ruhig und ich schob einen Finger hinein, dabei konnte ich sein Pfötchen streicheln. Cruz schaute mich nur an und ich streichelte seinen Hals, ich war etwas irritiert, ein kleiner Streuner ohne Angst.
Auf der Heimfahrt entschied ich das Cruz das komplette Paket bekommen soll und rief noch einmal meinen Tierarzt an. Cruz sollte gleich seinen Chip, EU Ausweis und seine Tollwut Impfung erhalten. Praktisch alles was er für eine Ausreise benötigt. Denn meine Freundin wollte sich eine Straßen Katze aussuchen die dann ein paar Monate später bei ihnen und ihren zwei Katern einziehen soll.
Seine Kastration verlief ohne Komplikationen.
Cruz ist ein kleiner Engel