Luca, Lina und Marla, die Mutterkatze aus Ferreries 1. Teil
Ferreries Ende April:
Von einer Freundin im Nachbarort erfahre ich, dass sich auf einem Grundstück mit viel gelagertem Baumaterial, Katzen mit Kitten herumtreiben sollen. Die müssen natürlich gefangen und kastriert werden. Wir wollen also einen Kater namens Luca und die Mutterkatze Lina samt den Babys von Lina fangen. Die Babys sind vermutlich ca. 8 Wochen alt und damit zu jung für eine Kastration bei den hiesigen Tierärzten. Wir entschließen uns daher erst einmal die Elterntiere zu fangen und kastrieren zu lassen um dann bis Ende Juli zu warten um dann auch die Kitten zu fangen und zu kastrieren.
Luca Lina
Wir bauten alles auf, in der Falle wurde Futter drapiert und diese wurde scharf gemacht. Wir gingen einige Meter zurück und schon kam Luca, marschierte in die Falle und aß, wir wollten schon an der Schnur ziehen, da sehe ich Lina und auch sie ging hinein. Ich zog an der Schnur, die Türe der Falle schlug zu und alle beide waren gefangen. Wir trugen sie zum Auto und fuhren anschließend gleich zum Tierarzt. Bei der Untersuchung stellte man fest das alle beide Katzen Antibiotika brauchen, Lina hatte Fieber und Luca hatte etwas Blut im Urin. Nach der Kastration blieben sie über Nacht in der Klinik. Am nächsten Morgen wurden sie von Eugenia, meiner Freundin im Nachbarort, abgeholt und in ihrem vertrauten Revier wieder freigelassen. Lina’s Baby’s warteten bereits ungeduldig auf ihrer Mutter.
Eine Woche später erhielt ich die Nachricht, dass auf diesem Grundstück eine weitere Mutterkatze mit 2 weiteren Baby’s, einem weißen und einem getigerten, gesichtet worden sei. Leider bekam ich aber auch die Nachricht, dass einer der Anwohner der angrenzenden Grundstücke alle Katzen töten würde, wenn sie nicht umgehend verschwinden würden. Die Katzen würden um seinen Pool herum alles schmutzig machen. Wir wussten nicht so recht weiter. Meine Freundin redete mit sehr vielen Leuten und nach einigen Tagen war das unmögliche geschehen, unsere Katzenauffangstadion in Menorca “Tanca“ sagten zu, diese kleine Familie aufzunehmen, die Kitten gehen zur Vermittlung nach Deutschland und die Mama wird kastriert und danach wieder freigelassen. Also legten wir uns erneut mit der Falle auf die Lauer.
Hier ist der Ort des Geschehens ein unbebautes Grundstück in der Stadt.
Die Mutter „Marla“ war leider sehr ängstlich gegenüber allem Neuen. Die Woche verging und wir hatten kein Glück. An einem Montag Morgen versuchte ich es erneut, es muss einfach klappen“ und so fuhr ich los mit gut riechendem Thunfisch im Gepäck. Nach dem ich alles aufgebaut hatte setzte ich mich in 20m Entfernung hin und wartete. Nach 30 Minuten kamen die Kitten und aßen. Im Hintergrund beobachtete ihre Mama mit knurrendem Magen alles. Alle beide Kitten waren satt, dann kam Luca und aß ebenfalls. Der Teller war nun leer, ich stand also auf und ging zur Falle. Ich sah wie die Mama mich beobachtete und machte den Teller wieder voll, natürlich wieder mit Thunfisch. Inzwischen waren ja alle satt bis auf die Mutterkatze. Ich war frustriert, denn ich wartete bereits 2 Stunden und war schon bereit abzubrechen. In dem Moment als ich aufstehen wollte lief die Mama Richtung Falle. Ich saß wie versteinert und dachte: bitte, bitte geh hinein und genau so geschah es. Ich griff nach der Schnur und zog, die Tür der Falle schloss sich und die Mutter war gefangen.
Mein Plan war, die Mutter im Auto umzusetzen und die Falle erneut für ihre Kitten aufzustellen. Es passierte, was passieren muss: die kleine dünne Katze entwischt mir durch einen kleinen Spalt ins Innere des Autos. Ich war stinksauer auf mich selbst. Bei dem Versuch sie wieder einzufangen, huschte sie am Fahrersitz vorbei und bei den Pedalen unter das Armaturenbrett. Von der Katze war nichts mehr zu sehen oder zu hören. Und NUN fragte ich mich????
Ich hatte keine Ahnung ob es möglich gewesen wäre von dort über den Motorraum ins Freie gelangen zu können. Ich rief meine Autowerkstatt an und bat um Hilfe. Als der Mechaniker kam wollte er mir das nicht so recht glauben, denn von dem Katzentier war absolut nichts zu sehen, allerdings wäre es unmöglich von dort aus in den Motorraum und damit ins Freie zu kommen. Ich entschied mich langsam nach Hause zu fahren mit Katze unter dem Armaturenbrett. Nach 7km sind wir angekommen und ich stellte meine Auto in die Garage holte eine Taschenlampe und versuchte die Katze zu finden die sich wirklich gut versteckt hatte.
Endlich…
… sah ich sie.
Sie bewegte sich keinen Millimeter, ich stupste sie an und machte sie mit einer Wasserpistole etwas nass, nichts half. Ich stelle Futter und Wasser in das Auto, schloss die Türen und verließ die Garage. Die große Frage lautete: Wie bekomme ich die Katze aus dem Versteck und möglichst in eine Transportbox, ohne das halbe Auto zerlegen zu müssen. Es blieb eigentlich nur der Weg über die Kitten, denn wenn die in einer Box im Auto winselten, würde die Mutter ihr Versteck verlassen.
Ich telefonierte also mit Eugenia, denn die Falle musste ja wieder in den Nachbarort um dort die Kitten zu fangen und so brachte ich mit dem Auto einer Freundin die Falle zurück zum Ort des Geschehens. Meine Freundin Eugenia legte sich abends noch auf die Lauer. Gegen 21:00 kam dann die erlösende die Nachricht, dass das kleine weiße Kitten in die Falle gegangen ist. Was war ich froh den die Mutter saß immer noch hinterm Armaturenbrett meines Wagens. Als das Kleine ankam brachten wir es in die Garage, dort wurde es umgesetzt und erst einmal ins Auto gestellt.
Wir brauchten einen Schlachtplan. Ein Kleines muss noch gefangen werden, also muss die Falle erneut zurück in den Nachbarort und die Mutter muss ihr Versteck verlassen. Aber alles der Reihe nach. Als mich Eugenia verließ war es 22:00 ich stellte dem Kitten etwas zu essen und Wasser in seine Box und natürlich auch noch etwas ins Auto für die Mutter und versuchte nun das Kleine dazu zu bringen das es schreit, damit die Mutter es hört. Aber anstatt zu schreien biss es in meinen Handschuh wenn ich es hoch hob und knurrte, ich konnte machen was ich wollte, ich gab auf.
Nachts ich konnte nicht schlafen und dachte immer wieder an die beiden in meinem Auto. Gegen 02:30 hielt ich es nicht mehr aus zog mich an und ging in die Garage. Mit Taschenlampe und einer Decke bewaffnet stieg ich ins Auto und schaute zuerst unter das Armaturenbrett, Dort saß zum Glück keine Katze mehr und so stopfte ich die Decke dorthin, sodaß dieser Platz als Versteck ausfiel. Nur, wo war die Katze? Ich schaute mich um und mein Kätzchen saß unter dem Beifahrersitz. Ich griff mit Handschuhen nach ihr damit sie nach hinten läuft. Als hätte sie meine Gedanken geahnt, sprang sie dorthin. Sie versteckte sich anschließend hinter der Box in dem ihr Baby saß. Ich griff schnell zu und schob sie etwas unsanft in die Box zu ihrem Baby, es war geschafft und ich relativ fertig. Ich gab noch etwas zu essen und Wasser in den Korb und ich ging ins Bett.
Am frühen Morgen verließ ich das Haus um 08:00 stellte die Box mit der kleinen Familie auf die Werkbank und die Falle erneut ins Auto und fuhr los, denn ein Kitten musste ja noch gefangen werden. Im Nachbarort angekommen, war alles schnell aufgebaut und ich wartete und wartete. Gegen 11:00 rief ich Eugenia an damit sie mich ablöst denn die Mama und ihr Kitten müssen ja auch noch zur Katzenauffangstadion gebracht werden. Ich fuhr also nach Hause zurück und machte alles für den Transport fertig. Ich wollte gerade losfahren, da rief mich Eugenia an, Sie hatte das andere Kitten endlich gefangen. Wir waren alle froh und erleichtert und so wartete ich zu Hause noch auf das letzte Familienmitglied dieser kleinen Katzenfamilie. Auch dieser Zwerg war schnell in die Transportbox umgesetzt und danach ging die Fahrt los in die Katzenauffangstadion.
Dort angekommen wurden meine Drei bereits erwartet. Ein großer Käfig war schon für sie vorbereitet, ich setzte die 3 Katzen um und nun war mein Job beendet. Genau eine Woche später wurde Marla (so hieß die Mutter ab jetzt) kastriert.
Ängstlich sitzt Marla in ihrem Käfig beim Tierarzt und weiß nicht wie ihr geschieht,
sie weiß nicht das wir ihr nur helfen wollen. Keine Geburten mehr, keine Angst zu haben dass ihren Babys etwas geschieht Ab jetzt muss Marla nur noch für sich sorgen. Nach der Kastration fahren wir wieder in die Tanca, dort warten ihre Babys auf die Mama. Die Babys sind unheimlich ängstlich. Das ist aber auch kein Wunder sie sind ja draußen geboren wurden und haben auch noch nie Kontakte zu Menschen gehabt. Unser Plan ist, die Mama in einer Wochen im bekannten Revier frei zulassen. Die Kitten gehen in eine Pflegefamilie damit sie zahm werden und anschließend ins Ausland vermittelt werden können.
update hier gehts weiter mit der Fortsetzung
https://galdanacats.com/2017/08/15/marla-die-mutterkatze-aus-ferrieries-2-teil/