Die Touristensaison ist bald vorbei, aber immer wieder lese ich Beiträge von Menschen, die ein gefundenes Straßentier aus Spanien, Türkei, Ungarn und und und mit nach Deutschland nehmen möchten.
ES IST MÖGLICH, aber es ist zeitaufwendig, kompliziert und kostet Geld – ABER trotz allem lohnt es sich.
BITTE versuchen Sie nicht, das Tier illegal nach Deutschland einzuführen – es klappt nicht! Das Tier muss IHR Handeln mit seinem Leben bezahlen.
Bitte lest euch die folgende Geschichte durch und überlegt noch einmal genau, ob ihr das Tier in den sicheren Tod schicken wollt…
Im Hotel geboren – am Flughafen gestorben
Mensch! Warum hast du das getan?
Einen Namen hatte ich nie – zumindest keinen richtigen. Viele Namen gaben sie mir: Miezi, Kedi, Schnuckel, Katzi oder Baby… aber einen bleibenden Namen hatte ich nie.
Dabei war ich doch erst 3 Monate alt…
Ich wurde in einem Hotel in Spanien geboren, in den Büschen hinter dem Personaleingang, neben den Mülltonnen.
Meine Mutter war wunderschön – dreifarbig mit großen, leuchtend grünen Augen.
Sie kümmerte sich gut um mich und meine vier Geschwister. Sie war rappeldürr, aber sie gab uns immer Milch, wenn wir danach verlangten. Sie schenkte uns all die Liebe, die wir brauchten und wenn sie nach Futter suchte, trank sie zwischen ihren Touren aus dem Hotelpool, der voller Chlor war. Eine andere verlässliche Wasserquelle gab es nicht, aber so ist das, wenn man an einem Hotel lebt.
Unsere Mutter erzählte uns immer, dass es böse Menschen gibt und wir uns in Acht nehmen sollen, aber ich fand diese vielen verschiedenen Menschen immer faszinierend und sie hatten IMMER Essen in ihrer Nähe. Frisch gegrilltes Fleisch, leckeren Käse und Wurst, die einfach traumhaft roch.
Während meine Geschwister auf unsere Mama hörten, schlich ich mich immer wieder aus unseren Versteck und näherte mich den Menschen.
Wenn die Menschen mich sahen, riefen sie auf:,, Oooooh, schau mal ein Katzenbaby – ist das süß!!!
Sie streckten mir die Arme entgegen und streichelten mich. Und das tollste war, dass sie Leckereien aus ihren Taschen zauberten. Das Buffet des Hotels schien immer reichhaltig zu sein und auch ich bekam immer mal wieder einen kleinen Happen ab. Ich fand die Menschen toll!!! Sie waren immer nett und freundlich. Ok, ich gebe zu… ab und zu trat auch mal einer nach mir, aber ich konnte vor diesen bösen Leuten immer schnell entwischen.
So lebte ich zwischen diesen Menschen im Hotel und es ging mir gut. Am Abend durfte ich mit an der Poolbar sitzen und wurde von Schoß zu Schoß gereicht und gestreichelt. Tagsüber wurde ich unter dem Tisch gefüttert. Mit Pommes, Pizza und zum schlabbern gab es auch mal Milch. In der Nacht plagte ich mich oft mit bösen Bauchschmerzen und Durchfall, aber das Menschenessen war so lecker – ich konnte nicht ablehnen. Meine Qualen sahen sie die Urlauber nicht, denn sie lagen in der Nacht in ihren kuscheligen Betten in ihren klimatisierten Zimmern und freuten sich darüber mir etwas ,,Gutes” getan zu haben.
Und weil ich so unglaublich süß war entschieden sich Touristen eines Tages dafür mich mitzunehmen. Ich mochte die Menschen sehr gerne, aber ich hatte ganz schön Angst als sie mich plötzlich in eine Handtasche steckten und wir uns in ein großes brummendes Etwas setzten.
Ich musste ein bisschen weinen, weil ich mich so gerne von meiner Familie verabschiedet hätte, aber die Menschen sprachen beruhigend auf mich ein und streichelten mich. Eingekuschelt schlief ich ein.
Als ich wieder aufwachte waren wir an einem gruseligen Ort. Er war voller Menschen und in der Luft flogen riesige eiserne Vögel, die ganz laut waren. Meine Menschen nahmen mich aus der Tasche und steckten mich unter ihr T-Shirt. So gingen wir in eine große Halle, in der ganz viele Menschen waren, die rollende Vierecke hinter sich her zogen.
Ich bekam große Angst und fing an zu weinen. Ich wollte nur noch weg hier – zurück zu meiner Familie. Ich schrie ganz laut und versuchte aus dem T-Shirt heraus zu krabbeln.
Dann kam ein fremder Mann auf meine Menschen zu und sprach ganz laut mit ihnen – worüber weiß ich bis heute nicht.
Aber danach ging einer der Menschen mit mir in einen Raum in dem ganz viele kleine Räume waren. Der Mensch ging in einer dieser kleinen Räume und verschloss eine Tür hinter und – dann holte er mich hervor und setzte mich auf ein rundes Ding aus Plastik.
Der Mensch sah traurig aber entschlossen aus. Er sagte etwas zu mir was wie ,,es tut mir leid, aber ich darf dich nicht mitnehmen, du hast keine Papiere“ klang.
Dann verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ich war eingesperrt in diesem kleinen Raum und ich hatte solche Angst.
Ich war weit weg von meiner Familie, an einem fremden Ort und ich wusste nicht was nun passiert.
Der Mensch hatte mich einfach zurück gelassen und war gegangen. An mich dachte er dabei keine Sekunde, denn er musste seinen Flieger erreichen.
Plötzlich wurde die Tür meines Verließes geöffnet und ich rannte los. In Panik schaute ich nicht wohin, sondern ich wollte nur noch weg. Die Menschen um mich herum schrien und zeigten mit dem Finger auf mich, aber ich reagierte nicht – ich musste weg hier.
Ich lief und lief und lief und roch plötzlich frische Luft. Ich sah eine große Tür und nahm noch einmal Anlauf, um diese zu erreichen.
Draußen roch es fremd und ich kannte mich nicht aus. Also lief ich weiter – völlig kopflos und voller Angst.
Dann ging alles ganz schnell. Ein großes Etwas rollte auf mich zu und ich wusste nicht wohin ich laufen sollte. In meiner Angst versteinerte ich und ich spürte noch wie meine kleinen Knochen brachen, als das große Ding mich überrollte.
Es tat weh, sehr weh… Aber irgendwann wurde es schwarz und ich schloss für immer meine Augen.
Eine traurige Geschichte, die aber leider täglich wahr wird. Immer wieder versuchen Menschen Tiere aus dem Ausland zu ,,retten” ohne sich vorher über die Ausreisebedingen schlau gemacht zu haben. Wenn die Tiere auf dem Flughafengelände überleben, ohne überfahren zu werden, verwildern sie auf dem Flughafengelände und produzieren einen Wurf nach dem Nächsten.
Immer wieder gibt es Touristen, die versuchen Tiere mitzunehmen und versuchen in das Flugzeug zu schmuggeln. Es ist nicht möglich und ohne Papiere werden die Tiere nicht mitgenommen. Leider hört das Verantwortungsbewusstsein bei vielen Menschen an dieser Stelle auf. Damit sie ihren Flieger erreichen, werden die Tiere am Flughafen entsorgt.
Die Tiere sterben am Flughafen, weil Menschen unüberlegt handelten und das Tierchen sooooo süß fanden.
Ein Todesurteil geschaffen durch die Dummheit der Menschen.
BITTE nehmen sie kein Tier einfach aus dem Urlaub mit. Suchen sie Tierschützer vor Ort – Diese helfen Ihnen gerne mit dem Papierkram und können Ihnen wertvolle Tips geben.
Schicken Sie ein Tier nicht in den Tod. Bitte denken Sie erst nach, ob sie die Verantwortung und die Kosten übernehmen wollen und können. Ansonsten lassen Sie das Tier vor Ort – alles andere verursacht Angst, Qual und Leiden.