Mogli

Ich ging wie jeden Abend mit meiner Hündin Maja raus, Maja liebt ihre Runden am Abend. Die Temperaturen sind erträglich und es sind nicht mehr so viele Menschen unterwegs. Auf einem Parklatz sehe ich einige Meter entfernt eine Katze, bei den wenigen Autos die am Abend noch parkten habe ich gutes Sichtfeld. Die Katze wirkte nicht ängstlich den an manchen Fahrzeugen waren noch Menschen zugange.

Aber Maja zog in die andere Richtung und so fügte ich mich und wand mich wieder Maja zu und wir setzten unsere Runde fort.

Am nächsten Morgen nahm ich etwas Katzenfutter mit und als wir wieder über diesen Parkplatz gingen sah ich die Katze bereits von weitem. Maja und ich gingen direkt auf die Katze zu, wir kamen näher und sie fauchte als Maja ebenfalls auf sie zuging. Maja blieb stehen, sie kennt ja Katzen sie lebt mit 7 Katzen zusammen, beim genauen hinschauen sah ich das es ein Kater ist und so taufte ich ihn auf Mogli. Mogli mauzte und schnurrte und ich durfte ihn gleich beim ersten Kennenlernen streicheln. Ich öffnete eine Dose mit Katzenfutter das er gierig verschlang. Als Maja ihm  etwas näher kam fauchte Mogli wieder, er wollte wohl sagen, keinen Schritt näher das ist alles meins.

Mogli hatte innerhalb von Sekunden seine 200g Katzenfutter inhaliert leckte sich sein Mäulchen und anschließend putzte er sich ausgiebig und so ging ich mit Maja weiter. Am Abend brachte ich Mogli zusätzlich noch etwas Wasser vorbei. 

Dann an einem Mittwoch Morgen kam ich wie gewohnt zu seinem Platz nur es war kein Mogli da der wartete, ich füllte seinen Teller und ging mit dem Gedanken das er wohl später kommen würde, am Abend war sein Teller unberührt, viele Ameisen waren emsig beschäftigt es wegzutragen. Ich machte mir Gedanken wo war Mogli, dicht daneben eine viel befahren Strasse, ich malte mir die schlimmsten Geschichten aus. Ich rief nach ihm aber ich bekam keine Antwort und so drehte ich mit Maja um und lief der Strasse entlang und hoffte dabei innerlich Mogli nicht zu finden. Am Abend rief ich erneut nach ihm aber auch an diesem Abend blieb er spurlos verschwunden. Ein weiterer Tag verging, ich wusste das er noch nicht auf seinem Namen reagierte aber dennoch rief ich nach Mogli. Drei Tage und drei Nächte war er verschwunden und dann am vierten Tag wie gewohnt an seinem Platz auf mich zu warten. Ich sah ihn bereits von weitem und ich war froh das ihm nichts geschehen war. Als ich näher kam hörte ich Mogli miauen als wenn er sagen wollte, he wo bleibst du, ich habe Hunger.

Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, dann wird Mogli kastriert und er darf dann sein Streunerleben geniessen.

Update 15.09.2017

Ein paar Tage vergingen in dem ich Mogli an unseren Morgenrunden nicht sah und er hatte auch seinen Platz verlagert, für mich ein Zeichen das Mogli kastriert werden musste. Ich hatte Angst dass er ganz weg geht oder sogar weiter in den Wald zieht. Die Touristen die täglich in die Badebucht laufen wurden von Tag zu Tag  weniger. Ich beschloss Mogli an einem Sonntagabend zu holen. Als es soweit war fuhr ich ohne Maja auf diesen Parkplatz stellt mein Auto ab und nahm eine faltbare Tasche, ich hatte keine Lust mit einer Transportbox durch den halben Wald zu laufen, was jedoch ein Fehler war was sich bald heraus stellen sollte. Es dauerte nicht lange ich rief nach Mogli, in der letzten Zeit beobachtete ich das er den Menschen schon fast panisch hinterher rannte, als wenn er sagen wollte, kannst Du mich bitte mitnehmen, ich bin doch ganz lieb. Aber alle streichelten ihn nur und gingen weiter. Mogli schaute allen traurig hinterher. Als ich ihn sah rief ich ihn, er hörte es drehte sich nach mir um und kam auf mich zu gerannt, ich sah sein Freude sein kleines Herz hüpfte und er erzählte mir von seinem Tag aus meinem Rucksack kramte ich sein Schälchen hervor, Mogli klagte immer bis ich dann nun endlich soweit war und er sein Futter inhalieren konnte.. Danach hob ich ihn hoch und schob ihn im die Tasche, er drehte sich geschwind um und stand schon wieder vor der Tasche. Okay sagte ich Mogli du musst da rein, ich werde dich nicht tragen. Ein zweiter Anlauf und wieder schob ich ihn dieses mal schloss ich aber sehr schnell den Reißverschluss und Mogli war nun gefangen. Er motzte lautstark, herz zerreißend alle Menschen zu mindestens die wenigen die an dem Tag unterwegs waren drehten sich um und schauten was wir dort so treiben. Ich schnappte mir die Tasche und trug Mogli den Weg zurück den ich gekommen war zum Auto, er schrie ohne Luft zu holen und drehte sich permanent in der Tasche was das tragen erschwerte noch dazu hatte ich Angst das sich Mogli irgendwie befreien könnte die Tasche war nicht mehr das neuste Modell. Endlich waren wir am Auto angekommen, ich lud ihn ein und die Fahrt ging zurück nach Hause. Wir fuhren keine 5 Minuten und als wir auf das Grundstück gingen schauten bereits meine anderen Katzen und sträubten bereits schon ihr Fell als sie den Neuankömmling in der Tasche erspähten. Mogli protestierte immer noch lautstark, wir gingen ins Apartment alle Fenster und Türen waren geschlossen, Tapsy meine kleine ältere Lady schaut von oben aus ihrem Regal zu und nun öffnete ich die Tasche, Mogli schaute mich an und nun wollte er nicht heraus kommen und so ließ ich ihn erst einmal allein. Es dauerte keine 15 Minuten und Mogli protestierte wieder aber dabei stand er bereits neben mir im Wohnzimmer, ich gab ihm noch einen weiteren Teller seines Lieblingsfutters und danach kroch er unters Bett, rollte sich auf der Decke zusammen und schlief friedlich ein.

Montag morgen der Gang zum Tierarzt, Mogli lies sich ohne Probleme in die Box schieben, gestern hatte er wohl ein Problem mit der Tasche in der ich ihn transportierte. Auf dem Weg zum Arzt sprach er mit mir, manchmal möchte ich es sehr gern wissen was uns unsere Tiere so erzählen wollen. Beim Tierarzt lief alles ab so wie immer Mogli bekam seine erste Injektion in meinem Beisein um ihn 3 Stunden später wieder abzuholen. 3 Stunden ist nicht viel und so nutzte ich die Gelegenheit etwas einkaufen zu gehen. Pünktlich stand ich wieder bei meiner Ärztin, Mogli war bereits schon etwas wach und so fuhren wir wieder Heim.

In der Cala Galdana angekommen trug ich Mogli erneut ins Apartment und öffnete seine Box. Er kam schnatternd heraus kroch unters Bett und schlief.

Den Rest des Tages ging er brav auf sein Klo. Etwas später als ich wie so oft nach ihm schaute, schaute ich nicht schlecht Mogli lag zusammen gerollt auf meinem Bett. Am spätem Nachmittag brachte ich ihm sein Essen was er wieder ich kannte es von ihm nicht anders inhalierte, mit jedem Bissen wuchs sein Bäuchlein. Mein Kater war etwas irritiert machte jedoch auf mich keinen wirklichen ängstlichen Eindruck, sie fauchten sich einander an und mehr auch nicht. Die darauf folgende Nacht schlief Mogli und Red mein Kater auf dem Bett. Ich glaubte nicht so Recht was ich da sah als ich am Morgen aufwachte.

Am nächsten Tag ging ich mit Maja raus und ließ aber die Tür offen, ich dachte dabei wenn Mogli gehen will kann er dies tun, sein Revier ist praktisch um der Ecke und er könnte dorthin selbst laufen, aber als wir zurück kamen lag Mogli immer noch im Bett. Ich ging meiner Arbeit nach und war außer Haus, als ich  spätem Nachmittag zurück kam war er immer noch auf der Terrasse, Mogli hat sein Paradies gefunden, ich denke er wird bleiben.

Eine Woche später Red und Mogli freunden sich an die ersten Streiche und Spielversuche wurden gestartet und ein gemeinsames liegen auf dem Sofa ist auch kein Problem mehr. Tapsy läuft auch bereits relativ locker an Mogli vorbei. Ein Problem besteht Mogli isst und isst, er kennt kein Sättigungsgefühl, er futtert alles leer. Tapsy und Red gehen dann leer aus, er muss nun lernen das er jeder Zeit ein volles Tellerchen bekommt und nicht mehr hungern muss.

 

 

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